Ich war letztens unterwegs und zwar auf dem Augenhöhe-Camp in Berlin.
Am 08.09.16 fand im Beta-Haus in Kreuzberg das erste Augenhöhe-Camp in Berlin statt. Die Veranstaltung resultierte aus einer Filmreihe über neue Arbeitswelten die man kostenlos auf der Webseite oben findet.
Worum geht es?
- Menschen wollen neue Arbeitswelten vorantreiben, in denen es den Menschen gut geht und die effizient sind.
- Da ist natürlich ganz viel „Agiles“ dabei und schon deshalb ist das für mich als agiler Coach nicht uninteressant.
- Da ist aber auch ganz viel dabei, was nicht zwingend „agil“ ist und gerade deshalb ist das ziemlich interessant.
Es kommen also nicht nur Menschen aus der „Agilen Szene“ (ich nenn die jetzt einfach mal so) zusammen sondern auch Menschen, die ganz anders arbeiten als wir, nix mit Software zu tun haben und einfach daran interessiert sind, die Arbeitswelt neu zu entdecken oder ein Stückchen besser zu machen.
Wie funktioniert es?
- Das Camp funktioniert nach dem „Open Space“ Prinzip
- Zu Beginn der Veranstaltung darf jeder, der mag, ein Thema vorstellen und sich für eine einstündige Session eintragen.
- Zu der Session kann dann kommen wer will und wenn man es da nicht mehr mag, geht man einfach zur nächsten Session (oder weg). Jeder darf, keiner muss.
Auf diesem Augenhöhe-Camp gab es 5 Session Slots zu je 1 Stunde mit 10 möglichen Session-Orten. Über den ganzen Tag waren also 50 Sessions möglich, jeweils 10 parallel. Klingt viel – war es auch.
Mir gefällt das Format sehr, da es extrem interaktiv ist. Die Sessions sind weniger Vorträge als Diskussionen. Es werden Probleme eingebracht und dafür Lösungen gesucht, einfach nur von seinen Erfahrungen erzählt, man kann sich zurücklehnen und zuhören oder aktiv mitmachen. Manchmal entwickeln sich Seitengespräche und man lernt echt viele Leute kennen.
Nach einer kurzen Einführung konnten die Teilnehmer dann ihre Sessions vorstellen und sich einen Slot suchen. Ich war überrascht über so viele Sessionspender – ruck-zuck war das Board gefüllt und nahezu alle Sessions vergeben.
Hier die Sessions die Angeboten wurden:
Was nehme ich für mich mit?
- Inhaltlich? Keine Ahnung – das war echt viel und dann auch wieder nicht weil Vieles doch auch irgendwie weißes Rauschen war – wahrscheinlich einiges.
- Nahezu jede Session schweifte ab und landete woanders – manchmal gut, manchmal verirrt.
- Ich muss mich mehr trauen die Session zu wechseln – hatte immer das Gefühl eine bessere Session verpasst zu haben.
- Wahrscheinlich hat man immer das Gefühl, eine bessere Session verpasst zu haben.
- So platt es sich anhört – Inspiration um an Dingen weiterzudenken.
Nach den Sessions folgte dann die Abschlussrunde in der die Eindrücke des Tages nochmal rekapituliert und unter anderem in Form einer Improvisationstheatervorstellung dargestellt wurden, was echt lustig war.
Am Ende blieb ein Absacker an der Bar und im Hof, bei dem ich noch mit ein paar sehr netten Leuten ins Gespräch kam und die Veranstaltung ausklingen ließ.
Hat sich die Veranstaltung gelohnt? Kann ich noch nicht sagen (Kann man sowas sagen?). Für mich kam sie zu einem Zeitpunkt, an dem es gut war, mal einen Tag Luft außerhalb des Nestes zu schnuppern. Ich habe durchaus Geschmack an Open-Sessions gefunden und versuche, den nötigen Mut zu finden, um den Vorschlag aufzugreifen und in naher Zukunft selbst mal eine Session anzubieten.
Ich kann jedem dieses Format und auch die Augenhöhe-Geschichte wärmstens ans Herz legen, man trifft da echt auf die unterschiedlichsten und interessantesten Leute.
Danke an dieser Stelle nochmal an alle Teilnehmer für die tolle Atmosphäre und die spannenden Sessions. Und nicht zuletzt danke an die Veranstalter und Organisatoren durch deren Initiative und Einsatz diese wirklich schöne Veranstaltung erst stattfinden konnte!