Suche
Suche Menü

Selbstorganisationsbausteine – Hol dir einfach, was du zum Arbeiten brauchst

Warum wollen wir selbstorganisiert arbeiten? Diese Frage sollten wir uns viel öfter stellen. Selbstorganisation ist ein Weg, aber nicht das Ziel. Es ist unser Weg, um unseren Auftrag “Kundennutzen zu schaffen” optimal zu erfüllen.

Hol dir einfach, was du zum Arbeiten brauchst

Ein Aspekt unserer Selbstorganisation ist, dass wir in vielen Belangen selbst darüber entscheiden dürfen, was wir brauchen, um bestmöglich arbeiten zu können. Jeder für sich, wir als Team und alle gemeinsam als Firma.

Ich kann entscheiden, ob ich gerne an einem Stehtisch mit einem bestimmten Notebook und 4K-Monitor arbeiten möchte, ob ich im Büro bin oder von zuhause arbeite. Wir können als Team entscheiden, dass wir in unserem Raum magnetische Whiteboard-Wände brauchen, ein Sofa zum Lesen und Ausruhen her muss oder wir als Gruppe mal zu einem Team-Tag oder für ein paar Tage zu unseren Kunden fahren, um zusammen zu arbeiten. Als Firma können wir entscheiden, dass wir in ein größeres oder günstiger gelegenes Büro umziehen wollen, dass wir Geld in bessere Beleuchtung und Schallschutz investieren sollten oder wir uns die Zeit für einen strategischen Nachmittag oder einen Tweak it-Day nehmen.

Bei Amazon und der DB haben wir Firmen-Accounts, so dass dort jeder von uns unkompliziert bestellen bzw. buchen kann. Kann, aber nicht muss. Unser Backoffice-Team nimmt uns hier glücklicher Weise viele Dinge ab.

Ein paar Regeln haben wir aber natürlich auch!

Wir haben folgende einfache Regeln für das Bestellen und Buchen definiert

  1. Mache transparent, was bestellt oder gebucht werden soll.
  2. Frage dich selbst oder deine Kollegen, ob die Bestellung bzw. Buchung notwendig und sinnvoll ist oder ob es bessere Alternativen gibt.
    • Bis 100 € kann jeder von uns selbst entscheiden.
    • Wenn es teurer als 100 € wird, gilt bis 1000 € das 4-Augen-Prinzip und ein Kollege muss die Bestellung freigeben.
    • Wenn es noch teurer wird, mehr als 1000 € ausgegeben werden sollen, muss unser Geschäftsführer die Freigabe erteilen.

Bei diesem Freigabeprinzip geht es nicht um Kontrolle, sondern darum bestmögliche Entscheidungen zu treffen. Und dabei hilft es oft, mit den Kollegen Rücksprache zu halten. Unser Geschäftsführer Sven sagt dazu: “Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich bei der 1000 € Regelung bleibe. Ab eines gewissen Levels an Kosten lohnt es sich einfach einmal mehr zu fragen: Ist das der beste Weg?”

Die vetobasierte Weiterbildungsregelung

Jeder von uns kann Weiterbildungsanträge einreichen. Dazu erstellt man einfach an passender Stelle in unserem Firmen-Wiki eine Seite mit Details zur Weiterbildung und Antworten auf folgende Fragen

  • Warum möchte ich die Schulung / Konferenz etc. besuchen?
  • Was bringt das der Firma, den Kunden und mir?
  • Wieviel Geld habe ich im aktuellen Jahr schon für Schulungen / Konferenzen etc. ausgegeben?

Dann sind potentiell alle Kollegen aufgefordert, den Antrag zu prüfen, Fragen zu stellen und ggf. Kritik zu äußern. Legt innerhalb von 14 Tagen niemand ein Veto ein, gilt die Weiterbildung als genehmigt und wird gebucht. Bei Weiterbildungen, die ja oft deutlich teuer als 1000€ sind, ist explizit keine Freigabe unseres Geschäftsführers notwendig.

Wir wissen, dass wir uns gegenseitig vertrauen können und wir ehrlich zueinander sind. Wenn jemand Zweifel hat, dann werden diese auch ausgesprochen. Von daher macht diese unbürokratische Art, Weiterbildungen zu organisieren, uns allen das Leben einfach leichter und entfernt eine in anderen Firmen existierende Hürde für Weiterbildungen. Manche Kollegen machen mehr, andere weniger Gebrauch von externen Weiterbildungsmöglichkeiten. Den Bogen überspannt hat bisher niemand. Kritische Nachfragen zum Warum eines Antrags gab es bereits, an ein Veto kann ich mich nicht erinnern.

Lernen, Üben und Experimentieren sind tief in unserer DNA verankert und besitzen einen sehr hohen Stellenwert für uns und unsere Arbeit. Mehr dazu findet ihr im Post “Der QudoCampus – Lernen, Üben und Experimentieren auf dem Weg zur Meisterschaft”.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich liebe diesen Blog und bin jedesmal überrascht mit welcher Tiefe Einfach einfach sein kann.

    Lieben Dank für alle Beiträge

    Antworten

    • Hi TJ, das freut uns zu hören und motiviert natürlich noch mehr 🙂

      Antworten

  2. Ich finde diesen Denkansatz sehr erfrischend!
    So sind es doch meistens die Angestellten, die das Tagesgeschäft verrichten, die auch am besten Wissen, was sie zum idealen Arbeiten benötigen. Wir handhaben das bei uns zum Beispiel mit Weiterbildungen so. Wenn ein Angestellter sich in einem bestimmten Soft Skill oder branchenspezifischen Event weiterbilden möchte, gibt es kaum einmal ein Veto der Geschäftsführung. Wir als Management sind (so blöd und traurig, wie es klingt), mit unseren Management-Tasks so weit weg von dem Tagesgeschäft, dass wir uns gar nicht anmaßen können zu wissen, welche Weiterbildung zielführend ist und welche nicht. Außerdem kann der Mitarbeiter dann daraufhin die Learnings mit den Kollegen teilen und uns so alle weiterbringen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Stephan Zimmermann Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.


Agile Softwareentwicklung

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen